Der Befehl ls
zeigt Inhalte von Verzeichnissen an und ist einer der am häufigsten genutzten Befehle unter Linux.
Wie bei anderen Befehlen kommt auch hier der Name von der Abkürzung dessen, was getan wird: Listen erstellen. Inhaltlich entspricht das ungefähr dem dir
-Befehl unter Windows.
Hintergrund und Installation
Da ls
ein grundlegender Befehl in Linux und Unix-basierten Systemen ist, gehört dieser zu den GNU Core Utilities (auch coreutils
genannt). Diese Sammlung von Werkzeugen enthält die wichtigsten Kommandozeilenprogramme, die für den Betrieb eines Linux-Systems erforderlich sind.
Aus diesem Grund ist ls
auf praktisch allen Linux-Systemen bereits vorinstalliert. Das bedeutet, dass du es nicht manuell installieren musst.
Typ herausfinden
Wenn du den Befehl
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eingibst, zeigt das Terminal an, wie der Befehl ls
intern aufgelöst wird.
In diesem Fall sieht man oft, dass ls
als Alias definiert ist:
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Grundlegende Nutzung
Der einfachste Aufruf von ls
zeigt Namen von Dateien und Ordnern im aktuellen Verzeichnis an.
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In manchen Fällen reicht das bereits, aber oft will man die Ausgabe explizit steuern. Dafür kommen die Optionen ins Spiel.
Wichtige Optionen von ls
Die volle Liste möglicher Optionen findest du in jedem Fall in der Man-Page:
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Einen guten ersten Überblick kannst du dir aber mit tldr verschaffen:
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Zum Autovervollständigen der möglichen Optionen reicht es übrigens, wenn du beginnst, indem du ls --
tippst und dann die Tab-Taste verwendest. Beachte aber, dass du dafür ggf. das Paket bash-completion
installieren musst.
Hier werde ich dir einige wichtige zeigen.
versteckte Elemente: -a
Versteckte Elemente (deren Namen mit einem Punkt beginnen) werden standardmäßig nicht angezeigt. So werden sie sichtbar:
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Listen-Ausgabe: -l
Mit der Option -l
wird eine ausführliche Liste angezeigt, die neben Namen auch Berechtigungen, Besitzer, Dateigröße und das Änderungsdatum enthält:
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Beispielausgabe:
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menschenlesbare Dateigröße: -h
Die Option h
steht für humanreadable
.
Sie zeigt in Kombination mit -l
die Dateigrößen in einem verständlichen Format (z.B. KB, MB) an:
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nach Änderungsdatum sortieren: -t
Um Dateien zum Beispiel nach dem Änderungsdatum zu sortieren, kann die Option -t
verwendet werden:
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Die Sortierung erfolgt bei ls
in Normalfall alphabetisch, falls weder -cftuvSUX
noch --sort
angegeben werden. Das zeigt zugleich, dass weitere Optionen zur Sortierung zur Verfügung stehen.
farbliche Hervorhebung: --color=auto
Die Option --color=auto
sorgt dafür, dass die Ausgabe mit verschiedenen Farben erfolgt. Dateien, Verzeichnisse und ausführbare Dateien lassen sich so besser unterschieden:
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Diese Einstellung passt sich automatisch an, je nachdem, ob die Ausgabe auf einem Terminal erfolgt, das Farben unterstützt.
Aus diesem Grund ist diese Kombination auf den meisten Distributionen bereits als Alias hinterlegt, wie wir weiter oben gesehen haben.
Nur Ordner anzeigen: -d */
Durch Verwendung von -d in Kombination mit */ kann man sich ausschliesslich Ordner anzeigen lassen:
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Rekursiv auflisten: -R
Möchte man nicht erst in mehreren Verzeichnissen mit ls
arbeiten, sondern eine Auflistung als Baum, dann bietet sich die Option -R
an:
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Genauso gut geht das übrigens auch mit tree
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Allerdings muss das gleichnamige Paket tree
dafür meist erst installiert werden:
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Und natürlich lassen sich auch hierfür Optionen angeben, wie zum Beispiel die Ordnerebene:
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Nun aber zurück zu ls
😄
Nützliche Kombinationen
Durch die Kombination von Optionen erhält man eine detaillierte und gut lesbare Ausgabe:
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Natürlich kann man zusätzlich Parameter übergeben:
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Oder man verbindet das mit weiteren Shell-Mechanismen, wenn man zum Beispiel die Ausgabe in eine Datei schreiben will:
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Fazit
Wir haben gesehen: ls
ist ein unverzichtbares Werkzeug in Linux, um den Inhalt von Verzeichnissen schnell und effizient anzuzeigen.
Mit vielen Optionen lässt sich die Ausgabe flexibel anpassen. Zusammen mit Parametern bietet es eine große Flexibilität für die Dateiverwaltung im Terminal.